26. Jun 2022
Katrin Völker arbeitet seit 2020 als Inklusionslotsin im Haus Lebenshilfe Gelsenkirchen. Im Interview erzählt sie, welche Aufgaben eine sie als Inklusionslotsin hat und wie wichtig Netzwerkarbeit im Quartier dafür ist.
Seit Januar 2020 kümmert sich Katrin Völker als Inklusionslotsin der Wohnstätte der Lebenshilfe Wohnverbund NRW gGmbH in Bulmke-Hüllen um die Freizeitgestaltung der Bewohner:innen und die Vernetzung der Einrichtung im Stadtteil. Sie vertritt die Wohnstätte außerdem in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen der Stadt. Im Interview erklärt sie, was ihre Arbeit ausmacht und warum sie so wichtig ist.
Frau Völker, worum genau kümmern Sie sich als Inklusionslotsin?
Ich kümmere mich vorrangig um die Freizeitgestaltung der Bewohner:innen und unterstütze die Wohngruppen bei der Organisation, Planung und Durchführung von Aktionen und Projekten. Der Fokus liegt dabei, wie meine Berufsbezeichnung auch deutlich macht, auf der Inklusion.
Was bedeutet das konkret?
Die Lebenshilfe bietet innerhalb der Einrichtungen Angebote an, wie z. B. Kinoabende, Fahrradtouren oder kreative Workshops, bei denen ich federführend beteiligt bin. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt aber eher in der Kooperation mit Akteuren aus der lokalen Umgebung, um Projekte zu realisieren, bei denen unsere Bewohner:innen teilhaben können. Wir haben gerade erst gemeinsam mit dem kommunalen Integrationszentrum, dem Consol-Theater und der Initiative Kinder Willkommen e. V. (KiWi) ein Erzählfestival im Bulmker Park geplant und durchgeführt.
Das bedeutet aber auch sehr viel Netzwerkarbeit, oder?
Ja, auf jeden Fall! Es hilft dabei sehr, dass die Wohnstätte im Stadtteil bereits sehr gut vernetzt ist. Wir sind z. B. Teil der Bürgerinitiative Hüllen Aktiv e.V., in der sich Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und Privatpersonen engagieren. Es kommen aber auch immer wieder neue Kooperationspartner:innen hinzu, die neue Projektformate und Aktionen möglich machen, die wir dann gemeinsam entwickeln. So schaffen wir immer wieder neue spannende Freizeitangebote.
Werden diese Angebote von den Kindern und Jugendlichen auch gut angenommen?
Das ist natürlich abhängig von den Interessen der einzelnen Bewohner:innen, aber grundsätzlich freuen sie sich immer über neue Impulse und Begegnungen. Wir konfrontieren sie so mit neuen Situationen, sie können ihre eigenen Erfahrungen machen, lernen sehr viel dadurch und entwickeln sich weiter. Gerade jetzt wird das sehr deutlich, denn in den vergangenen zwei Jahren haben wir aufgrund der Corona-Pandemie nur wenige Angebote machen können, die gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen stattfinden. Jetzt geht es wieder langsam los und unsere Bewohner:innen können es kaum erwarten.