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Die Entscheidungen treffen die Bewohner

20. Aug 2019

Wohngemeinschaft der Lebenshilfe NRW in Freienohl ermöglicht selbständiges Leben für Menschen mit Behinderung.

Wohngemeinschaft der Lebenshilfe NRW in Freienohl
Wohngemeinschaft der Lebenshilfe NRW in Freienohl
© Philipp Peters | Lebenshilfe NRW
Wohngemeinschaft der Lebenshilfe NRW in Freienohl
Wohngemeinschaft der Lebenshilfe NRW in Freienohl
© Philipp Peters | Lebenshilfe NRW

Freienohl. Ein sonniger Tag Anfang August, fünf Bewohner einer ambulanten Wohngemeinschaft (WG) der Lebenshilfe NRW in Freienohl sitzen auf ihrer Dachterrasse und beraten darüber, wo man 2020 ein langes Wochenende verbringen möchte, „Wir würden gerne hierhin fahren,“ sagt WG-Sprecher Jan Pöttgen und reicht Matthias Müller, Mitarbeiter der Lebenshilfe NRW, den Flyer einer Unterkunft am Möhnesee über den Tisch. Kurze Zeit später beschließen die Bewohner die Fahrt, Herr Müller protokolliert alles.

Die sehr zentral im Hochsauerlandkreis gelegene Wohngemeinschaft, in der zurzeit neun Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen leben, hat sich vor drei Jahren in den beiden oberen Stockwerken eines ehemaligen Hotels eingerichtet. Ziel dieser Wohnform ist es, den Bewohnern ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen wobei sie die Lebenshilfe NRW mit geschulten Personal sowie Assistenzkräften unterstützt.

„Ein Betreuer ist Tag und Nacht anwesend und greift da ein, wo Hilfestellung nötig und gewünscht ist“, sagt Vater und Elternsprecher Walter Pöttgen. Sei es beim Einkaufen, Wäsche waschen, Kochen oder bei der gesamten Haushaltsführung.

Im Erdgeschoss befindet sich eine Gaststätte mit Bowlingbahn in der die Bewohner gern gesehene Gäste sind und sich dort mit ihren Freunden zum Bowlen treffen. Die Eltern sind froh darüber, dass ihre erwachsenden Kinder in der WG ein neues Zuhause gefunden haben und ihren Traum vom eigenständigen Leben verwirklichen können. Alle Bewohner sind im Ortsleben gut integriert, sie sind teils Mitglied in den lokalen Vereinen, oder sie nutzen die örtlichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und zum Einkaufen.

Gekonnt und stolz führen Jan mit seiner Verlobten Vesna Mandic und Mitbewohner Marius Pingel durch die gesamte Wohnung. Er öffnet eine Türe im Obergeschoss. „Dieses Zimmer ist leer, hier kann noch jemand einziehen“. Das würde uns freuen, sagt er, als er mit der Hand durch den Raum deutet. Es ist deutlich zu spüren, dass nicht nur ihn, sondern auch seine Begleiter dies beschäftigt und sie gerne eine weitere Mitbewohner*in in der WG aufnehmen möchten.

Auf den Elternversammlungen wird „immer viel diskutiert“ sagt Pöttgen, „aber bei uns allen wächst das WG-Gefühl.“ „Schön wäre es, wenn sich der ein oder andere engagierte Mensch melden würde, um mit den Bewohnern in der Freizeit etwas zu unternehmen“, sagt Angela Pöttgen. Übrigens, nicht so einig war sich die WG-Versammlung darüber, ob zunächst ein neues Sofa oder ein neuer Schrank angeschafft werden soll. Hier müssen noch mal die Bewohner gefragt werden, die bei der Versammlung verhindert waren. Am Ende der Versammlung unterschreibt Jan das von Müller verfasste Protokoll, denn es muss alles seine Ordnung haben.

Pflege: die benötigten Pflegeleistungen in der WG werden von ortsansässigen Pflegediensten übernommen und können über die Pflegeversicherung abgerechnet werden.

Finanziell abgesichert: Die Bewohner beziehen zum Teil Grundsicherung, hinzu kommen Zahlungen des LWL gemäß individueller Hilfeplanung.

Freies Zimmer: Wer sich für das freie Zimmer in der WG interessiert, kann sich an die Lebenshilfe Wohnen NRW, Lebenshilfe Center Arnsberg, +49 (0) 2931 9639642 Gutenbergplatz 32, 59821 Arnsberg wenden. E-Mail: lhc-rnsbrglbnshlf-nrwd oder direkt in der WG „Gute Freunde Lebenshilfe NRW“ in Freienohl +49 (0) 2903 9722911.

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