04. Aug 2016
Erstellt von Stephanie Steinfels, Corinna Schäfer
Inklusion im „Alten Ägypten“?
Dies ist kein Widerspruch!
Die Stadt Arnsberg ermöglichte uns, der Lebenshilfe NRW gGmbH, in diesem Jahr schon zum zweiten Mal, an dem Ferien-Projekt „Kinderstadt“ teilzunehmen.
In diesem Jahr trafen sich die Teilnehmer im Land der Pyramiden und Pharaonen.
Die Aufregung unserer Kunden am ersten Morgen war groß:
„Werde ich meine Freunde aus dem vergangenen Jahr wieder treffen?“
„Wie lebte es sich im alten Ägypten?“
„Können wir alles mitmachen, was die anderen Kinder auch machen?“.
Es gab ein großes „Hallo“ und eine riesige Wiedersehensfreude. Viele Teilnehmer trafen bereits bekannte Kinder und beliebte Mitarbeiter der Kinderstadt wieder.
Aber auch, wer zum ersten Mal dabei war, schloss schnell neue Bekanntschaften.
Die Herzlichkeit und Offenheit, mit der die Kinder mit Behinderung von den anderen Kindern, den Mitarbeitern der Stadt und den Künstlern aufgenommen wurden, ist beispielhaft und zeigt, wie Teilhabe und Inklusion wirklich und „einfach gelebt“ werden können.
Es gab keine Berührungsängste. Im Gegenteil: Wir wurden offen von den Kindern angesprochen, wenn etwas bei einem Kind mit Behinderung „anders“ war als bei anderen. So zum Beispiel fragten einige Kinder, warum ein Junge “so komische Laute” von sich geben würde. Als ihnen erklärt wurde, dass dies seine Art ist, Freude zu zeigen und zu kommunizieren, sagten sie “Ach so, das ist ja toll, dass er uns das so zeigen kann”.
Es war selbstverständlich, dass alle Kinder gemeinsam historische, ägyptische Spiele und bunte Kostüme erschufen, Tutanchamun-Masken aus Gips herstellten oder in Zusammenarbeit versuchten, in der dunklen Grabkammer des Pharaos durch Enträtseln von Aufgaben den bösen Fluch aufzuheben.
Jeder tat das, was er gut konnte, und so konnten gemeinsam alle Aufgaben gelöst werden.
Das Gelände und die Schule in Moosfelde boten sich ganz hervorragend für uns an:
Nahezu jeder Workshop war barrierefrei und gut zu erreichen. Das gesamte Gelände bot allen Kindern auch zwischen den Workshops endlos viele Möglichkeiten, sich auszutauschen und miteinander zu spielen und zu toben.
Im Tanzworkshop der ägyptischen Tänzerin wurden alle mit einbezogen und viele Kinder fanden es “cool” wie die Kids mit ihren Rollstühlen bei den Proben für die große Abschlussvorführung durch die Halle flitzten.
Das Team der Stadt Arnsberg hat sich gut auf die Teilnehmer der Lebenshilfe eingestellt und so ermöglicht, dass es allen gut ging.
Wir freuen uns über die Kooperation mit der Stadt Arnsberg und blicken gespannt auf das kommende Jahr.